Vielleicht ist es ja schon zu spät?! In Anbetracht der immer weiter zurückgehenden Wahlbeteiligungen und der sich in den vergangenen zehn Jahren immer stärker polarisierenden und damit differenzierenden Gesellschaft in Deutschland, möchte ich einige Thesen postulieren:
- Das Instrument „DEMIT“ kommt zu spät, weil die bestehende repräsentative Demokratie meiner Meinung letal ist und sie in spätestens 5-10 Jahren aufhören wird zu existieren.
- Der Übergang zu was auch immer wird gekennzeichnet sein von umfassenden Reformen und einer Vielzahl von Ungerechtigkeiten, die durch die Nutzniesser und Schmarotzer der noch bestehenden Demokratie in Deutschland aus reinen Machterwägungen heraus lanciert und protegiert werden.
- Die entstehenden Machtänderungen werden vor allem vom national-konservativen und rechten und neolibetralen politischen Spektrum gefüllt werden, wodurch die wendezeitlichen gesellschaftlichen Ereignisse (wie z. B. Orientierungslosigkeit, Radikalisierung, temporäre Clusterbildung und Demonstrationen) und der Niedergang der bestehenden repräsentativen Demokratie (noch niedrigere Wahlbeteiligungen, Austrockung des anachronistischen Parteienapparates durch gesellschaftliche Ignoranz) des alten Systems spürbar vehementer werden.
- DEMIT wird also, wenn überhaupt, erst in der nachrepräsentativen Phase zur Geltung kommen können. Vorher wird es von den bestehenden sowohl verquasten als auch rein machtorientierten und -erhaltenden, etablierten Strukturen abgelehnt, und
- in der Übergangszeit wird es nur dann eine Rolle spielen können, falls überhaupt demokratische Strukturen in den Fokus rücken, was ich zur Zeit bezweifele.
Vielleicht darf ich diese Idee und diesen Ansatz noch eine Zeit lang begleiten und kann dann über die weiteren Möglichkeiten und Abgleiche in und mit der mich umgebenden Gesellschaft in Deutschland berichten.
Sollte eine Abkehr von den demokratischen Grundregeln stattfinden, was ich leider für eine sehr reale Vorstellung halte, wird selbst dann – oder sogar gerade deswegen – DEMIT eine besondere Rolle spielen können. Jedes gesellschaftliche System muss Entscheidungen treffen und die Transparenz und Nachvollziehbarkeit der zu treffenden oder getroffenen Entscheidungen sind immer ein Maß für die Teilhabe und Kontrolle durch die Betroffenen. Je weiter sich eine Gesellschaft von der demokratischen Teilhabe entfernt, desto vehementer wird sie Kontrollinstrumente ablehnen und umso stärker wird das Leonidas-Gen seine Ausprägung finden. Das freiheitliche Streben der Menschen (ich nenne es das Leonidas-Gen), die angeborene Neugierde sowie der Wille des Menschen, seine eigenen Entscheidungen treffen zu können, wird meines Erachtens erst dann zum Erliegen kommen, wenn die Menschheit aufhört zu existieren und durch Mutanten ersetzt wird, denen diese Humaneigenschaften durch Genmanipulation und Computer-Nano-Technologie vollständig entzogen worden ist. Und das ist noch ein Stück des Wegs hin…